Die Tansania AG
Unsere Arbeit am LMG
Karibuni sana
Sisi ni Tanzania AG. Tanzania AG ni kundi lenye malengo ya kuimarisha uhusiano kati ya Ujerumani na Tanzania .
We are the Tanzania AG. Tanzania AG is a group with an Intention of strengthening the relationship between Germany and Tanzania
Wir sind die Tansania AG. Die Tansania AG is eine Gruppe mit dem Ziel die Beziehung zwischen Deutschland und Tansania zu stärken.
Ein Reisebericht
Jambo Jambo & Hakuna Matata!
– Zwei Wochen am Fuß des Kilimanjaro
Die Tansania AG hat im Oktober 2023 unsere Partnerschule, die Lyakirimu Secondary School, besucht.
Schon die Anreise nach Tansania war ein Abenteuer. Ein Sturm in Istanbul sorgte für mehrere Stunden Verspätung. Als unser Flug zwischen den ganzen Absagen zum Boarding ausgeschrieben wurde, war die Erleichterung groß. Mit wenig Schlaf wurden wir nach einer sehr kurzen Nacht nahe dem Flughafen von einer großen Delegation aus Lehrer:innen und Schüler:innen abgeholt: „Karibuni!“.
So wurden wir überall und von jedem begrüßt. „Willkommen, fühlt euch wie zuhause“ und so war es auch. Direkt am ersten Tag in der Schule hat man die Freundlichkeit der Tansanier deutlich gespürt. Als wir am Montag das erste Mal die Schule besucht haben, waren wir von der Reaktion der Schüler:innen überwältigt – wir hatten die uneingeschränkte Aufmerksamkeit der gesamten Schule und wurden den ganzen Tag von allen Ecken und Enden freundlich begrüßt und mit Fragen durchlöchert.
Morgens sind wir immer mit dem für Tansania typischen „Hakuna Matata“ (Keine Sorgen) – Mindset losgewandert, weshalb Pünktlichkeit nicht immer an erster Stelle stand. Dafür konnten wir auf unserem wunderschönen ca. 30-minütigen Schulweg immer verschiedene Pflanzen und Tiere bewundern, während wir über unbefestigte Straßen spaziert sind und uns von links und rechts freundliche Begrüßungen zugerufen wurden.
Um die Schüler:innen und das Schulsystem besser kennenzulernen, haben wir versucht möglichst viele verschiedene Klassen zu besuchen Die Unterrichtssprache ist an den weiterführenden Schulen in allen Unterrichtsfächern Englisch, sodass wir dem Unterricht gut folgen konnten. Wir haben in den zwei Wochen an verschiedenen Unterrichtsfächern (Englisch, Geschichte, Mathe, Civics (wie PGW), Chemie, Physik) teilgenommen. Die Unterrichtsform unterscheidet sich in vielen Punkten von dem deutschen Schulsystem. Die Klassen ca. 55-60 Schüler:innen und sind damit mehr als doppelt so groß wie auf unserer Schule. Außerdem tragen alle eine Schuluniform – je nach Jahrgangsstufe ist die Uniform blau, rot, blau – oder dunkelgrün. Während des Unterrichts fand hauptsächlich Frontalunterricht statt und wenn sich jemand beteiligt hat, musste der:die Schüler:in aufstehen. Die Schüler:innen wurden mit Klatschen der ganzen Klasse oder lobenden Worten der Lehrkraft positiv bestärkt, wenn sie etwas zum Unterricht beigetragen haben.
Schon während des Unterrichts hat man die Neugierde an uns im Klassenraum gespürt und am Ende haben wir durch angeregte Gespräche, Hände bemalen, Haare flechten und gegenseitige Fragen über unsere Kulturen interagiert. Auch das Schulgelände unterscheidet sich von unserem in vielen Punkten: Kühe auf dem Fußballfeld, Hühner und Gänse, die fröhlich über das Gelände streifen, French Toilets, Bananenplantagen, ein großer Schulgarten ein großer Schlafsaal für circa 240 Mädchen, eine Kirche und ein fabelhafter Blick auf den Kilimanjaro. Auch neu für uns war, dass zu jeder Gelegenheit in der Schule gesungen und getanzt wird: Im Unterricht, in den Pausen und auch sonst immer dann, wenn sich eine Gelegenheit ergibt. Ein Schultag wurde zu unseren Ehren sogar ganz dem gemeinsamen Tanzen und Singen gewidmet. Den ein oder anderen Tanz oder das ein oder andere Lied, wie zum Beispiel der Jambo-Song, werden uns sicherlich noch eine ganze Weile begleiten und uns an die wundervolle Zeit in Tansania erinnern.
Neben der Teilnahme an verschiedenen Unterrichtsstunden, haben wir in der Schule besonders viel Zeit mit der „German Group“ verbracht. Sie ist das Äquivalent zu unserer „Tansania-AG“ und wird von einer Lehrerin der Lyakirimu Secondary School, Madam Omega, geleitet. Insgesamt befassen sich in der German Group um die 30 Schüler:innen mit der Partnerschaft zwischen unseren Schulen. Während unserer Zeit in Tansania haben wir mit ihnen viel Zeit verbracht. Neben Tanzen und Singen, haben uns einzelne Schüler:innen auf Ausflüge, wie den Marktbesuch und den Trip zum Wasserfall begleitet. Außerdem haben wir viele von ihnen in Einzel-/ Gruppengesprächen besser kennengelernt und uns mit ihnen ausgetauscht. Dadurch konnten auch einige Freundschaften geschlossen werden. Am Ende unserer Reise haben wir, gemeinsam mit den tansanischen Lehrkräften und der Schulleitung, zwei Schülerinnen aus der German-Group ausgewählt, die nächstes Jahr die Möglichkeit haben zusammen mit Madam Omega und Mr. Makere, dem Schulleiter, Hamburg und unsere Schule für zwei Wochen zu besuchen.
Neben sehr aufregenden Tagen in der Schule, haben wir auch einige Ausflüge unternommen, um Land und Leute besser kennenzulernen. Am ersten Wochenende haben wir einen Ausflug zu einem wunderschönen und sehr beeindruckenden Wasserfall unternommen, wo einige von uns auch baden, waren. Im Anschluss haben wir uns noch Höhlen angeschaut, die von den Chagga gebaut und im Falle eines Angriffes durch die Massai-Krieger als Rückzugsort genutzt wurden. Außerdem haben wir gelernt, wie man Kaffee erntet, schält, wäscht, trocknet, röstet und mahlt. Neben diesen spannenden Einblicken in die tansanische Kultur, haben wir am Dienstag der ersten Woche nach der Schule einen Markt in Mwika – einer größeren Ortschaft in der Nähe der Schule gefahren. Dabei wurden wir von Madam Magori und ein paar Schüler:innen begleitet. Der Markt war groß – um einiges größer als deutsche Märkte – und viel spannender. Es gab dort nicht nur Lebensmittel zu kaufen, sondern so ziemlich alles, was das Herz begehrt: Von Kartoffeln und Gewürzen über Seife und Kleidung bis hin zu Werkzeugen und Spielzeug. Es gab auch viele unbekannte Produkte und Lebensmittel, die uns die Schüler:innen erklären konnten. Insgesamt war der Markt sehr voll und eng und von allen Seiten wurde man von Verkäufern angesprochen und bekam Produkte angeboten. Feste Preise gab es wie fast überall im Tansania nicht, man musste also verhandeln.
Unser erster größter Ausflug ging in die Stadt Tanga, an die Ostküste von Tansania. Dafür sind wir morgens mit einem öffentlichen Reisebus losgefahren und dann gegen Abend angekommen. Bevor wir im Hotel direkt am Wasser übernachtet haben, waren wir noch essen und haben während des Wartens auf unsere Pizza von dem Koch gelernt, wie man auf eine Kokosnusspalme klettert. Am nächsten Tag wurden wir von sehr lustigen Tourguides abgeholt, die uns mit einem Boot auf eine Sandbank gefahren haben. Dabei haben wir Musik gemacht: Getrommelt, Gitarre gespielt und gesungen. Nachdem wir beim Schnorcheln verschiedene Fische und ein Schiffswrack entdeckten, hatten wir ein Picknick mit Tanzeinheit, umgeben von türkisblauem Wasser und strahlender Sonne.
Wieder angekommen im Hotel, waren wir mit unserem Koch Mr. Athumani, der uns auf die Reise begleitet hat, und seiner Schwester essen. Die langen Fahrten und die Sonnenbrände haben sich gelohnt!
Neben unserem Trip an die Küste haben wir auch eine zweitägige Safari gemacht. Unser Trip startete mit ein paar Komplikationen, das hielt uns aber nicht davon ab, die Zeit zu genießen. Das Highlight haben wir direkt am ersten Tag im Tarangire Nationalpark gesehen: Eine Geparden Mutter mit ihren vier Jungen. Zudem haben wir noch viele Zebras, Elefanten, Giraffen, Gnus, Affen und viele weitere Sichtungen erlebt. Am Abend sind wir in unsere Unterkunft angekommen, wo wir in African Iglus die Nacht verbracht haben. Auch der Sternhimmel war faszinierend. Der nächste Morgen begann mit einem schönen Sonnenaufgang und einem leckeren Frühstück. Danach machten wir uns auf den Weg in den Ngorongoro Krater, wo wir ebenfalls unfassbare Tiersichtungen hatten. Darunter waren zwei männliche Löwen, elf Löwinnen, zahlreiche Nilpferde und Büffel. Ein unvergessliches Erlebnis!
Last but not least müssen wir noch ein paar Worte über das Essen verlieren: Ob wir nun Hunger hatten oder nicht, nichts konnte uns davon abhalten vier leckere Mahlzeiten aus der tansanischen Küche pro Tag zu vertilgen. Morgens und abends hat unser Koch, Mr. Athumani – den wir sehr schnell ins Herz geschlossen haben, uns mit seinen Köstlichkeiten versorgt. Tagsüber gab es zwei Mahlzeiten in der Schule. Alle Zutaten waren stets frisch und regional und wir haben viel Neues ausprobiert: Bohneneintöpfe, Kochbananen, verschiedene Salat und auf unterschiedliche Arten zubereitetes Gemüse (viel Spinat, Paprika, Kartoffeln und Kürbis). Dazu gab es meistens Reis und jede Menge frisches Obst: Bananen, Ananas, Mango, Avocado & Melone.
Insgesamt kann man sagen, dass wir eine unvergessliche Zeit in Tansania hatten und Dinge erlebt und Menschen kennengelernt haben, die unser Leben noch lange prägen werden. Es gibt noch so viele Geschichten zu erzählen, die hier leider nicht alle Platz finden. Wenn ihr nach diesem Bericht Lust habt noch mehr über Tansania oder unsere Reise zu erfahren, dann sprecht uns gerne an oder kommt zu unseren AG-Treffen.
Tansania AG von 2023
(Thelsa Malessa, Philine Jahn, Paula Gephart, Julia Balcar, Matilde Christiansen, Antonia Bormann und Kian Gottwald)